Die 47. Zündorfer Gospelnacht hatte wieder alles, was die Stuhlreihen in der Pauluskirche bis auf den Flur hinaus füllte, mit Menschen und dem Funken, der aus Zuhörenden Beteiligte macht.
Die von Pfarrer Dr. Rolf Theobold und Diakon Matthias Gill auf den Punkt gesetzte, knackig vorgetragene und pointiert herausgearbeitete Gestaltung des ökumenischen Gottesdienstes beschäftigte sich diesmal mit dem Thema „Verantwortung”. Und die übernahm die Gemeinde auch gleich sehr großzügig. Unterstützt wurde in der Kollekte das Altenzentrum St. Martin. Die Leiterin, Frau Ursula Löhr, berichtete, wie sie sich im Gespräch mit einem Bewohner auf die Gospelnacht vorbereitet hatte. Sie fragte ihn, was das eigentlich Wichtige für ihn sei. Er erklärte, dass die Heimbewohner gesehen, ihre Bedürfnisse ernst genommen werden wollen. Einen Ausflug wie der zur Gospelnacht war ein gutes Beispiel für das, was über Pflege und Fürsorge hinaus möglich gemacht werden kann. Auch Bewohner der Einrichtung sorgten diesmal für viel Stimmung bei den musikalischen Beiträgen von Spirit of Change & Band unter der Leitung von Kantor Michael Hesseler. Die Gottesdienstbesucher bewegten sich zu den mitreißenden Gospelrhythmen und so manches virtuelle Feuerzeug, sprich die Handy-Taschenlampe, wurde zu dem Sound des gesungenen Evangeliums geschwungen. Der Gospelchor untermalte mit beliebten und neuen Liedern das Gesagte und erweiterte mit Schwung und Freude den Rahmen des Wortgottesdienstes.
Bei einigen Liedern vom Publikum gesanglich begleitet und mit Begeisterungsbekundungen belohnt, waren die Sängerinnen und Sänger diesmal besonders im „Flow”. Da sprang wirklich etwas über und wieder zurück. Man spürte eine warme Woge aus Sympathie und Freundschaft, die die Mitglieder und die Band miteinander verbindet. Denn dieser Chor ist eine echte Gemeinschaft, die mit viel Einsatz und Enthusiasmus gelebt wird.
Die Nachfeier, bei der Helfer und Teilnehmer den Abend gesellig abschlossen, war eine schöne Gelegenheit, dieses Hochgefühl leise ausklingen zu lassen. Sich einzubringen, teilzunehmen, Gemeinschaft zu erfahren und das noch bei der schönen Beschäftigung des Singens ist manchmal wie fliegen.
Neben der Zündorfer Gospelnacht, die zweimal im Jahr abwechselnd in St. Mariae Geburt und der Pauluskirche stattfindet, fühlt sich Spirit of Change in vielen Porzer Gemeinden heimisch und gut aufgenommen. Der Chor ist schon lange Teil des kirchlichen Lebens, gestaltet unterschiedliche Gottesdienste und Veranstaltungen musikalisch und erhält viel Zuspruch. Die Karnevalsmesse in St. Laurentius, das Fastensuppenessen in St. Mariae Geburt oder eine Hochzeit in St. Aegidius sind da nur einige Beispiele.
Der Schatten des eigenen Kirchturms ist längst nicht mehr die Grenze, in der sich Christen heute bewegen, auch über Konfessionen hinweg, wie die ökumenischen Gottesdienste beweisen. Teil dieser „erweiterten Gemeinde” zu sein, eines größeren Ganzen, fühlt sich gut an. Man ist überall zu Hause. Es ergeben sich neue und unerwartete Begegnungen, Gespräche, Impulse.
So auch beim Jahreskonzert in St. Josef, das den jährlichen Höhepunkt des Chorkalenders darstellt. Am 29. November 2025 wird es wieder eine bunte Mischung aus dem umfangreichen Repertoire von Spirit of Change & Band und des Jugendchores Young Spirits zusammen mit dem Pfarrorchester St. Josef geben. Die farbigen Schals der Chormitglieder werden dann aus dem Schrank geholt und die Stimmen geölt. Die kribbelnde Spannung, die aufgeregte Vorfreude, das freudige Miteinander ist wie ein Jungbrunnen, in den man reinspringt, sobald sich die Kirchentür öffnet und man die anderen Sängerinnen und Sänger vor sich sieht. Diese Freude geben wir gerne weiter.
Hoffentlich denkt das Publikum an seine virtuellen Feuerzeuge und bringt genug Schwung mit, damit der Funke aufs Neue überspringt. Dann haben wir wieder alles, was wir brauchen, um ein rauschendes, musikalisches Gesangsfest zu feiern. Und willkommen ist dabei jeder!
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Sommer 2025
Karneval stand vor der Tür und der Gospelchor Spirit of Change ölte die Stimmen für einen karnevalistischen Jahresauftakt, der schon zur lieb gewonnenen Tradition geworden ist.
Die K.G. Närrischer Laurentius e.V. lud auch in diesem Jahr wieder zur kölschen Messe in die Pfarrkirche St. Laurentius ein. Ganz Ensen schien sich auf den Weg gemacht zu haben, denn die Kirche war rappelvoll. Schön gemütlich saß man dicht an dicht und schunkelte sich schon mal warm. Die Messe wurde komplett auf Kölsch gehalten, ob Gebete, Predigt oder die Antworten der Gemeinde. Alles schön in unserer Muttersproch. Und was braucht der Kölsche noch, um glücklich zu sein? Musik natürlich!
Spirit of Change & Band sang und spielte von der Orgel aus ein buntes Repertoire an traditionellen kölschen Karnevalsliedern. Da konnte jeder mitsingen und tat es auch. Von oben hatte man einen fantastischen Blick auf das rut un wiess un blau der Kostüme und Uniformen. Sie waren nämlich reichlich vertreten. Das waren die Mitglieder des Karnevalsvereins und die Uniformen der Kindertanzgruppe, beide Närrischer Laurentius. Vorneweg das Porzer Dreigestirn nebst Kinderdreigestirn im vollen Ornat beim feierlichen Einzug mit Pastor und Messdienern. Herrlich anzusehen inmitten der rot-weiß-blauen Ballonwolken, die von der Decke hingen und zu schweben schienen.
Es wurde tüchtig mitgesungen, geklatscht oder im Rhythmus die Arme über dem Kopf geschwungen. Bei altbekannten Liedern wie „En unserem Veedel”, wo kein Auge trocken blieb, oder „Su lang die Leechter noch brenne” hält es sowieso keinen auf dem Platz. Die Solisten Ulf Florian und Paul Hesseler sangen sich in die Herzen des Publikums und fanden genau den richtigen Ton. Der Chor sang sich bunt verkleidet und aus vollem Herzen in die Session hinein.
Nach der Messe wurde noch in guter Tradition ein Baum in den Pfarrgarten gepflanzt. Das Porzer Dreigestirn schwang höchstselbst den Spaten.
Am Veilchendienstag legte dann das mit Kamelle gut beladene Piratenschiff der Young Spirits in Zündorf Richtung Karnevalszug ab. Die Crew, bestehend aus jungen Sängerinnen und Sängern in Piratenkostümen, performte Karnevalslieder, während der stimmungsvoll mit bunten Lichtern geschmückte Karnevalswagen den Abend beleuchtete. Wie in den letzten Jahren fuhren Spaß und Stimmung mit. Frei nach Kasalla:
„Heyo!! Hey Hey Ho! Et weed verzällt se han e Scheff jesin Dat kütt vun Zündorf en de Stadt erin Pirate, wild un frei Dreimol Kölle Ahoi”
In diesem Sinne eine schöne Zeit!
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Ostern 2025
Wenn der Chor Spirit of Change mit der Spirit of Change-Band und dem Jugendchor Young Spirits unter Leitung von Kantor Michael Hesseler in das mittelalterliche Städtchen Oberwesel im Hunsrück fährt, können sich alle Beteiligten auf ein musikalisches Intermezzo der besonderen Art freuen.
Partylaune, Spaziergänge im bunt gefärbten Herbstwald und Erkundungen der ortsansässigen Burg gehören ebenso zum Probenwochenende wie Stimmbildung, intensive Proben, rhythmische Aufwärmübungen und harte Arbeit an Texten und Noten.
Diesmal gab es sogar ein Feuerwerk mit Rheinblick als Zugabe. „Rhein in Flammen” war der festliche und wie bestellte Ausklang eines Samstags, an dem fleißig für die kommenden Auftritte geprobt worden war und eine Party mit Musik und Tanz den Abend eigentlich schon genug gekrönt hatte. Aber wer sagt schon „Nein” zu einem Feuerwerk?! Besonders nach einem vollgepackten Probentag. Aber üben, üben, üben, bis die Funken glühen, gehört eben dazu und macht besonders Spaß, wenn man Auftritte vor Augen hat, die einen immer wieder entzünden.
Stehen doch einige beliebte Termine im Kalender wie das Jahreskonzert, das am 30.11.2024 stattfindet und neben einem bunten „Blumenstrauß” aus Gospel, Pop and more auch weihnachtliche Töne anschlägt. Das Pfarrorchester St. Josef, Spirit of Change & Band und Young Spirits zaubern vorweihnachtliche Stimmung in der Kirche St. Josef. Ein Feuerwerk musikalischer Art, das hoffentlich wieder alle von den Sitzen reißt und den Funken überspringen lässt.
Ebenso wie in der 46. Zündorfer Gospelnacht in St. Mariae Geburt am 20.12.2024 Besinnliches und Mitreißendes seinen Platz finden wird. Ein ökumenischer Gottesdienst, durch den Diakon Matthias Gill und Pfarrer Dr. Rolf Theobold in bekannt lockerer Manier nachdenklich stimmend führen werden. Da wird von Spirit of Change & Band und Young Spirits auch musikalisch die eine oder andere Wunderkerze gezündet. Vier Tage vor Weihnachten kann man sich hier noch einmal eine schöne Portion Weihnachtsstimmung abholen.
Dass schon das ganze Jahr über Weihnachtslieder geprobt werden, um sie im Laufe der nächsten Monate in Studioqualität aufzunehmen, vergrößert die Vorfreude und ist eine wunderbare Einstimmung auf die festlichste Zeit des Jahres.
All das ist für die Fans von Spirit of Change & Band und den Young Spirits schon liebgewordene Tradition. Ebenso wie ein gesangliches Dankeschön für den Einsatz der „Groov-Paten” für Erhalt und Pflege des Naherholungsgebietes in Zündorf am 13.11.2024 in Form eines kleinen Auftrittes unter freiem Himmel bei Sternenglanz und Glühweinduft. Einen Funken Freude zu entzünden. Natürlich in der Groov.
Die Young Spirits, die neben den genannten Auftritten auch immer wieder die Jugendmesse in St. Josef mitgestalten, proben jeden Dienstag von 17:30 bis 18:30 Uhr.
Das ganze Ensemble freut sich schon auf den Probensamstag im Herbst, denn da gibt es bestimmt wieder den beliebten Streuselkuchen und jede Menge Spaß. Im neuen Probenraum im Forum St. Josef im Herzen von Porz lässt es sich gut singen. Und Platz für Kuchen und belegte Brötchen ist auch reichlich vorhanden. Neben Musik und Gesang darf das leibliche Wohl eben nicht zu kurz kommen.
Ein leckeres Buffet und Spiel und Spaß standen auch auf dem Plan, als sich gut aufgelegte Sängerinnen und Sänger mit samt Familien im sonnigen Zündorfer Pfarrgarten trafen, um ein Sommerfest zu feiern. Groß und Klein genossen den herrlichen Sommertag bei schönen Gesprächen, „sportlichen Wettkämpfen”, bis die Funken sprühten, und reichlich gedecktem Tisch. Schöner kann man den Sommer, die Chorfamilie und all die fleißigen Hände und Stimmen nicht feien.
So kann es weitergehen. Viele Funken werden zum Feuerwerk. Und wer sagt schon „Nein” zu einem musikalischen Feuerwerk?
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Winter 2024
So klingt es bald wieder, wenn Spirit of Change & Band ins Studio gehen, um eine bunte Auswahl an Weihnachtsliedern aufzunehmen. So geplant für die zweite Jahreshälfte 2024. Die Lieder werden schon Monate vorher geprobt, damit sie perfekt sitzen, wenn die Studio-Lichter angehen und alle den Atem anhalten in dieser konzentrierten Stille, bevor es losgeht!
Mitten im Sommer kommt unvermutet Weihnachtsstimmung auf, obwohl draußen de Sonn schön schingk und die Passanten ein Eis schlecken, statt auf dem zugefrorenen See ihre Bahnen zu ziehen. Zwar liegt der Geruch von Sonnencreme in der Luft, doch wir sind flexibel und fahren gesanglich Schlitten oder folgen dem Weihnachtstern. Dies ist nicht die erste Audioaufnahme von Spirit of Change.
Drei CDs wurden bereits veröffentlicht. Aufregend bleibt es trotzdem. Mit Kopfhörern und Mikrofon ausgerüstet, hoch konzentriert und der Musik lauschend, die schon vorher eingespielt wurde, ist man ganz bei dem Lied, das eingesungen wird. Dies geschieht im professionellen oder im portablen Tonstudio im Probenraum. Sogar während der Pandemie wurden Videos produziert. Zu Hause aufgenommen und anschließend professionell zusammengeschnitten, wurden sie zum vielfach angeklickten „Like”.
Dass wir das ganze Jahr über Weihnachtslieder singen, hatten wir aber noch nie. Doch irgendwann kommt die Zeit, da nichts besser passt.
Weihnachtlich wird es zum Beispiel am 13.12.2024 in der Groov, wo wir bei den Groov-Paten einen Auftritt planen. Beim letzten Mal wurden wir mit einem klaren Sternenhimmel und Schneeflocken begrüßt. Mal sehen, ob Petrus das dieses Jahr wieder hinbekommt.
Festlich wird es dann noch einmal am 20.12.2024 in St. Mariae Geburt, zur Weihnachtsgospelnacht. Die letzte Gospelnacht mit dem Thema „Walking Down That Glory Road, Lebenswege” in der Pauluskirche im Mai sprengte einmal mehr den Rahmen. So viele Besucher kamen, dass nicht nur der Kirchenraum nebst Empore voll besetzt waren, sondern auch noch die Terrasse und das Foyer. Die großen Flügeltüren weit geöffnet schallte der gleichnamige Gospelsong treibend und mitreißend durch das Kirchenschiff und gab die Stimmung der 45. Gospelnacht vor. Sechzehn Lieder steuerten Gospelchor und Band bei. Da hielt es keinen lange auf seinem Platz. Stehend singt es sich auch besser mit. Lichter schwenkend wurde Stimmung in den dunkler werdenden Kirchenraum gezaubert. Während die Besucher Diakon Matthias Gill, als Stammvater Abraham verkleidet und lebendig aufspielend, auf seinem langen Lebensweg folgen konnten, dessen Entscheidungen moderne Menschen manchmal ratlos zurücklassen, nahm Pfarrer Dr. Theobold die Gemeinde mit auf einen Diskurs, in dem sich Persönliches mit politischen, religiösen und philosophischen Themen mischte, als moderner Glaubensvertreter mit Sonnenbrille, Hut und Zigarette im launigen Mundwinkel. Immer wieder fragte „Abraham” nach und die verbalen Bälle flogen munter hin und her. Am Ende hob Diakon Gill mit seiner modulierten Erzählstimme oft Wiederholtes, Ritualisiertes betonend hervor und erntete ein ehrliches und bekennendes Amen.
Für den Chor gab es eine Überraschung in Form eines Besuches seines geschätzten ehemaligen Solisten und Chormitgliedes Honardo Arandela. So konnte er noch ein mal symbolisch den Stab an den neuen Solisten Paul Hesseler übergeben und den Solist_innen Roswitha Hesseler, Martin Schlickum und Ulf Florian lauschen. Da gab es einige emotionale Momente. Bei einem Gläschen Sekt ließ der Chor den Abend gemütlich ausklingen.
Ebenfalls begleiteten Spirit of Change & Band die Osternacht in St. Josef und eine Erstkommunionfeier in St. Mariae Geburt musikalisch.
Wen das neugierig gemacht hat, sollte sich Samstag, den 30.11.2024 reservieren. Da findet das große Jahreskonzert von Spirit of Change & Band, Young Spirits, dem Pfarrorchester von St. Josef und Solist_innen statt. Im November ist es noch etwas früh für Weihnachtslieder. Oder? Der Artikel sagt: Nein. In diesem Sinne fröhöliche Weih…äh Sommerzeit wünschen
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Sommer 2024
und Spirit of Change
Wenn der Pfarrer auf der Orgel tanzt, es rote Rosen regnet, die Stimmung brodelt und aus hunderten Handyleuchten ein Lichtermeer wird, findet wohl gerade das Jubiläumskonzert von Spirit of Change & Band unter der Leitung von Kantor Michael Hesseler statt.
Zum 25. Jubiläum des Gospelchores Spirit of Change wurden mal wieder alle Register gezogen, um einen gelungenen Abend in der Porzer Kirche St. Josef zu veranstalten. Gut gelaunte Sängerinnen und Sänger des Chores Spirit of Change und der Young Spirits, ein wunderbar aufgelegtes Pfarrorchester und die Funken sprühende Band trafen auf ein tolles Publikum beim Jahreskonzert von Spirit of Change.
So gut gelaunt ging es bei der 44. Gospelnacht mit Diakon Matthias Gill und Pfarrer Dr. Rolf Theobold mit Spirit of Change & Band und den Young Spirits gleich weiter. Diesmal in der Zündorfer Kirche St. Mariae Geburt. Hierbei konnten 570,30 € für den SKM Porz (Haus der sozialen Dienste) aus den Spenden des Abends bereitgestellt werden.
Ein Termin ganz anderer Art war das Weihnachtssingen von Spirit of Change auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Urbacher Hospiz an St. Bartholomäus. Bei frostigen Temperaturen und warmen Getränken konnten die Marktbesucher Weihnachtsliedern lauschen, während der Sternenhimmel wie frisch geputzt glänzte. Wenn das nicht eine feine Einstimmung auf Weihnachten war.
Ganz besonders festlich sangen die Young Spirits bei der Jugendchristmette in St. Josef in Porz am 24. Dezember bei Tannenduft und Lichterglanz.
Der Jahresausklang wurde bei Weihnachtsfeiern für Spirit of Change & Band und den Young Spirits im schönen Rahmen mit leckeren Gerichten, entspannter Stimmung und gemütlichem Beisammensein gefeiert.
Immer gern gesehenes Accessoire bei den vorweihnachtlichen Auftritten war die unverzichtbare Nikolausmütze. Sie sorgte nicht nur für die richtige Gemütslage, sondern wärmte auch noch schön das Haupt und sah fantastisch aus. Dazu ein rot gefrorenes Näschen und ein ganzer Sack voller Weihnachtswünsche für das neue Jahr, wie Gesundheit, Frieden und Frohsinn, ein paar Nüsschen, Zimtsterne und Orangen.
Der perfekte Ausklang für ein tolles Chor-Jahr 2023.
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Ostern 2024
Am Samstag, den 26.08.2023 trafen sich über 150 Sängerinnen und Sänger aus verschiedenen Chören des Seelsorgebereiches Porzer Rheinkirchen zum ersten Porzer Chöretag in St. Maximilian Kolbe. Bei schönstem Sonnenschein begann die Vorfreude schon beim Betreten des Geländes. Da strömten von allen Seiten fröhliche Menschen mit Chormappen und Neugierde im Gepäck auf das Ensemble aus Gemeindesaal und Pfarrkirche zu. Hier wurde sich herzlich begrüßt, da standen plaudernde und lachende Grüppchen zusammen, dort strebte man schon in den Saal.
Nach einer warmen Begrüßung und Einführung in den Tag im gut gefüllten Kirchenraum durch Dietlind Mansfeld wurden Körper und Geist erst einmal von Stimmbildnerin Karin Wopking auf Hochtouren gebracht. Wir begannen mit leichten Aufwärmübungen für die Muskulatur. Die im Klangapparat von Rachen bis Mund und die von Nacken bis Bauch wurden gleichermaßen aufgelockert und gestrafft. Der Brustkorb öffnete sich, die Stimme schwang, die Töne wurden klar, ein Lied ertönte, füllte den Raum zum ersten Mal an diesem Tag mit einer Ahnung von den Klangwundern, die uns heute noch erwarten würden.
Schön eingesungen und mit vielen neuen Technikübungen ausgestattet verteilten sich die Sängerinnen und Sänger mit den Chorleiterinnen und Chorleitern nach Stimmen aufgeteilt in die jeweiligen Probenräume.
Man merkte Dietlind Mansfeld, Seelsorgebereichskirchenmusikerin in St. Maximilian Kolbe, Ramona Möller, Kirchenmusikerin in Christus König, Gert Fritsche, Seelsorgebereichskirchenmusiker in Christus König und Michael Hesseler, Seelsorgebereichskirchenmusiker der Porzer Rheinkirchen, die Freude an der Chorarbeit an. Es wurde erklärt, gezeigt, vorgesungen, dirigiert und je nach Temperament beinah tänzerisch die Interpretation und die Höhepunkte der Lieder aufgezeigt. Der Spaß kam nicht zu kurz. Der Funke sprang schnell über, während wir an Phrasierung, Interpretation und Genauigkeit feilten. Da auch die anwesenden Sängerinnen und Sänger über reichlich Erfahrung verfügten, war das Einstudieren der Lieder weniger harte Arbeit als konzentrierte Leichtigkeit. Wie die Schwämme sogen wir die pantomimische Anweisung, einen Ball zu werfen, auf, als wir ein einladendes „Come” singen sollten. Es klappte tatsächlich. Stimme und Hand koppeln und es klingt!
Trotz all des Vergnügens hatten wir uns unser Mittagessen reichlich verdient, als wir uns nun wieder gemeinsam mit allen Teilnehmern im Foyer trafen, wo fleißige Helfer ein Buffet vorbereitet hatten. Dafür hier ein herzliches Dankeschön! Ein Kaffee und entspannte Gespräche taten gut. Das leckere Essen gab die Kraft, wieder in die darauffolgende Probe mit allen Stimmen zu starten. Der Vielklang verstärkte noch einmal die Freude am gemeinsamen Singen, und nun kamen alle Teilnehmer in den Genuss, auch einen der anderen Chorleiterinnen und Chorleiter bei der Arbeit zu erleben. Abwechselnd wurden die Lieder erneut durchgenommen und eigene Akzente gesetzt. Eine Kaffeepause mit luftigem Streuselkuchen verbrachten wir im Sonnenschein. Alle waren sich jetzt schon einig, dass wir gerade einen rundum gelungenen Tag erleben durften.
Während wir plauderten und es uns gut gehen ließen, fand in der Kirche die Probe des Pfarrorchesters St. Josef unter der Leitung von Michael Hesseler statt. Das Ergebnis konnten wir bei einer kurzen gemeinsamen Probe zusammen mit Chor und Orchester genießen. Die Vorfreude auf den Evensong, der auch öffentlich zugänglich war, wuchs.
In der voll besetzten Kirche begann das abendliche Stundengebet mit einer Begrüßung durch Pfarrer Johannes Mahlberg. Psalmen und Kirchenlieder, Lieder aus der irischen Messe, Lobgesänge und das Magnificat, Fürbitten und Momente der Stille boten Raum zur Kontemplation und Einkehr. Alle gingen beschenkt ins Freie, um sich nach einem gemeinsamen Foto noch einmal über den Tag auszutauschen. Den Moment langsam verklingen lassen. Den Ton noch halten. Das ist die Kunst.
Ohne die Mühe und gute Vorbereitung der beteiligten Helfer, Initiatoren und der Chorleiterinnen und Chorleiter wäre das nicht möglich gewesen. Vielen Dank für die zahlreichen besonderen Augenblicke, die dieser Tag für die teilnehmenden Sängerinnen und Sänger bereitgehalten hatte.
Angefüllt mit vielen Ohrwürmern, der Hoffnung auf eine Wiederholung und dem festen Vorsatz, das Erlernte anzuwenden, freue ich mich auf unsere nächste Chorprobe. Denn Singen macht glücklich!
Mit einem „La Le Li” und einem „Ning” wünsche ich eine klingende, singende Zeit!
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Weihnachten 2023
über einem Oberwesel, welches sich wie frisch geputzt an die Flussschleife des Rheins schmiegt, als hätte es ein Künstler allzu gut gemeint, während über allem strahlend die Schönburg thront.
Eine wohlverdiente Pause vom Singen bei Kuchen und heißer Schokolade auf der Terrasse der Burg. Von wohltuendem Gemurmel aufs angenehmste umflossen kann man kurz die Augen schließen und die milde Sonne genießen. Im Kopf noch die Melodien, die wir am Vormittag gesungen haben. Sie fangen schon an, sich zu festigen. Auf den Punkt geatmet, phrasiert oder zum Crescendo gewechselt. Als wäre es an eine Tafel geschrieben, kann man es im Gedächtnis ablesen, während man es singt und summt. Text und Musik haben wir intensiv geübt und verinnerlicht. Nun kann unser erstaunliches Gehirn weiter an dem Material arbeiten, mit dem wir es gefüttert haben, während wir hier vor schönster Weinbergkulisse dösen, plaudern.
Die Techniken, die wir am Freitagnachmittag von Stimmbildnerin Karin Wopking erlernt haben, wenden wir gleich an. Versuchen, Atmung, Haltung und Mundstellung immer wieder selbständig zu korrigieren. Wie erstaunlich effektiv schon die eine Übungseinheit dazu beiträgt, den Klangkörper der Sänger und Sängerinnen zu öffnen und zu erweitern.
Dazu lernen wir neue Choreografien, die einige Chormitglieder aufs feinste für alle erarbeitet und ausgetüftelt haben. Natürliche Bewegungen, die uns Raum zum Singen lassen und die Aussagen des Gesungenen unterstreichen. Einen Nachmittag lang wird noch einmal das Zusammenspiel von Jugendchor Young Spirits, dem Gospelchor Spirit of Change und der Spirit of Change-Band trainiert. Am Abend wird für die Hochzeit eines Chormitgliedes geübt, bis alles sitzt. Am nächsten Morgen stehen vor manchem Bett zertanzte Schuhe. Die Kürbiskutsche hatte definitiv Verspätung und die Partystimmung hängt noch in der Luft. Nach dieser intensiven und konzentrierten Arbeit war noch genug Energie für eine perfekte Party übrig. Unserem DJ und den Feiernden sei Dank!
Von unserem persönlichen „Rhythmiker” mit folkloristischem Tanz geweckt und gelockert, starten wir in den letzten Probenzyklus. Da hatten wir, chortechnisch gesehen, schon eine aufregende zweite Jahreshälfte hinter uns. Im schönen Monat Juni luden Spirit of Change & Band unter der Leitung von Kantor Michael Hesseler zur 43. Gospelnacht in die Pauluskirche in Zündorf ein. Die Besucher erlebten wieder einen mitreißenden Auszug aus dem Repertoire des Chores und eine Messe mit Tiefgang. Diesmal auch im wörtlichen Sinne: Pfarrer Dr. Theobold und Diakon Gill zogen gekonnt und mit einer gehörigen Prise Ironie Parallelen von moderner Kreuzfahrt zu den Kreuzzügen im Mittelalter für die besuchten bis heimgesuchten Länder. Gesammelt wurde diesmal für die Bewohnerinnen und Bewohner des Altenzentrum St. Martin, damit sich diese einmal ein Eis gönnen können oder die eine oder andere kleine Freude. Gerne erinnern wir uns, mit wie viel Willkommen wir beim Singen einiger Weihnachtslieder während der Pandemie vor dem Haus St. Martin von den Bewohnern unterstützt wurden. In jedem Lebensalter mittendrin zu sein, das ist Gemeinschaftsaufgabe! An Fronleichnam fuhren die Sängerinnen und Sänger von Young Spirits und die Spirit of Change-Band mit dem „Expresszug” der Fahrradprozession voraus. Vor jeder der festlich geschmückten Stationen bauten sie schon einmal ihre Mikrofone auf und lauschten den Gebeten und Gesängen, die aus den Kirchen in den klaren Morgen schallten, bis sich die Gemeinde auf dem Kirchvorplatz mit den Teilnehmern der Prozession vereinte. Dann wurde ein Stück der Messe gemeinsam zelebriert. Chor und Band trugen mehrere Lieder vor, und schon ging die Reise weiter. Am Ende gab es auf dem Pfarrfest von St. Fronleichnam noch ein leckeres Würstchen und kühle Getränke gegen die sengende Hitze. Am 02.09. gestaltete Spirit of Change den Festakt zur Einweihung von Haus 3 im Forum mittendrin in St. Josef mit. Die Gemeinde feierte die Eröffnung und Einsegnung ihrer neuen Räumlichkeiten. Der Chor setzte bunte und fröhliche Akzente in einer feierlichen Veranstaltung, die einen Aufbruch in der „Porzer Mitte” markierte. Am 04.11 fand das Jahreskonzert von Spirit of Change, Young Spirits, Spirit- Band und Pfarrorchester von St. Josef statt. Ein herrliches Programm erwartete die Zuschauer.
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Weihnachten 2023
Der Gospelchor Spirit of Change & Band und der jugendliche Ableger Young Spirits begannen das Jahr 2023 mit einem vollen und abwechslungsreichen Programm.
Die Sängerinnen und Sänger von Young Spirits nahmen unter der Piratenflagge am diesjährigen Veilchendienstagsumzug in Zündorf teil. Hoch auf dem bunten Wagen, in voller Piratenmontur und mit dem gewissen frechen Grinsen eines Jack Sparrow im Gesicht sangen die Young Spirits zu der Karnevalsmusik der Spirit of Change-Band, warfen reichlich Kamelle unter die fröhlichen Jecken und leuchteten wie die anderen Zugteilnehmer im schönsten LED-Licht.
Ob in der Familienmesse zum Patrozi nium in St. Josef, in der Osternacht, bei Erstkommunionsfeiern in Zündorf und Langel, Firmungen oder Gottesdiensten, die Young Spirits sind begeistert dabei. Da wird so mancher Sonntagmorgen „geopfert”. Das Zusammenspiel mit dem Projektchor der Firmlinge und der Spirit of Change-Band verspricht immer Gänsehaut-Momente. Anschließendes gemeinsames Anstoßen mit Ostereiern nicht ausgeschlossen. Die Fronleichnamsprozession 2022 unter Mitwirkung der Young Spirits war ein schönes Erlebnis und wird 2023 eine Fortsetzung finden.
Für Spirit of Change & Band ging es mit der Verabschiedung von Gemeindereferentin Elisabeth Uhlenbroch-Bläser in Zündorf weiter. Alle Teilnehmer berichten von mitreißenden und rührenden Momenten.
Mitwirkung bei einer Erstkommunionsfeier in Zündorf, Auftritte auf dem Zündorfer Pfarrfest, Firmungen, die traditionelle Gospelnacht in Zündorf, diesmal in der Pauluskirche für den 16.06. geplant, und natürlich das Jahreskonzert am 04.11. in St. Josef, wieder unter Mitwirkung der Young Spirits, stehen an oder wurden bereits erfolgreich absolviert.
Um solch ein Auftrittspensum zu schaffen, reicht es manchmal nicht, sich nur einmal in der Woche zu treffen. Unser jährliches Probenwochenende im Herbst steht immer als erstes in unseren Kalendern. Im meist sonnigen Oberwesel fällt das Singen so leicht wie das anschließende Feiern. Da muss schon was Besonderes dazwischenkommen, um nicht zu zusagen. Repertoire und Gemeinschaft werden aufs Angenehmste und Fleißigste gefestigt, während man sich eigentlich in einem Kurzurlaub wähnt.
Die Samstagsprobe, die einmal im Jahr im Porzer Probenraum eingeschoben wird, ist ebenso gut besucht. An der Aussicht kann es hier nicht liegen. Keine lieblichen Weinberge, kein lockend säuselnder Rhein oder gar das Trällern einer Lerche im spätsommerlichen Wind reizen hier die Sinne. Und doch bleibt kaum ein Platz frei. Ob das an der schönen Kaffeepause mit belegten Brötchen und dem leckersten Streuselkuchen (schon legendär) liegt? Darüber möchte ich natürlich nicht spekulieren. Ein Grund mag auch sein, dass man in einer etwas anderen Atmosphäre und in einer längeren Probenzeit ein enormes Pensum schaffen kann: In Ruhe an Liedern zu feilen, Gelerntes zu vertiefen und dabei den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen, das ist eine schöne Mischung. Und der Streuselkuchen. Habe ich den schon erwähnt? Legendär!
Zurzeit arbeiten wir neben vielen neuen Stücken auch intensiv an Liedern, die wir lange nicht gesungen haben. Da erinnern wir uns gegenseitig an Momente, die Jahre zurück liegen. An die Arbeit an Choreografien, an besondere Auftritte (nicht nur an Streuselkuchenmomente), an lang Zurückliegendes. In jedem Lied stecken andere Erinnerungen: Dieses sangen wir im Dom, jenes Lied bei unserem Casting zum Chormeister, eines bei der Bottroper Gospelnacht, ein anderes bei dem Jahreskonzert, welches legendäre vier Stunden dauerte. Jaja, Streuselkuchen. Wir holen die Notenblätter raus und schon fängt das Erinnern an. Nach der Probe geht es dann los: „Wisst ihr noch, damals?”
Solange wir in diesem Chor weiterhin so einen Spaß haben, so schöne Erinnerungen aufbauen und es köstlichen Streuselkuchen gibt, bleibe ich dabei. Man soll nicht mit vollem Mund singen, aber er ist soo lecker!
Ich wünsche allen Lesern und Leserinnen viele Streuselkuchenmomente und reichlich Musik und Gesang in ihrem Leben!
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Sommer 2023
„In Concert”, Jubiläumsmesse, Tannenbaum, Glühwein, Dreigestirn, Baumpflanzen, Groov-Paten, Gospelnacht, Fernsehauftritt - das sind lediglich ein paar der Stichworte, die mir einfallen, wenn ich eine kleine Rückschau auf das Wirken von Spirit of Change & Band und Young Spirits in den letzten drei Monaten halte.
Angefangen mit dem traditionellen Jahreskonzert „Spirit of Change in Concert” stand gleich ein echtes Highlight ins Haus. Der vielstimmige Chor, im Einklang mit der Spirit of Change-Band, Pfarrorchester und den jungen, mitreißenden Stimmen von Young Spirits, dem Nachwuchs-Chor, konnte das Publikum begeistern. Handys wurden wie Feuerzeuge geschwenkt und erfüllten das abgedunkelte Kirchenschiff von St. Josef mit Stadionatmosphäre, die unter die Haut ging. Das Publikum 46 musste nicht lange gebeten werden, aufzustehen und einige Stücke mitzusingen. Musikalisch gab es Besinnliches, Modernes und Nostalgisches wie einige Klassiker von Karl Jenkins' Musikprojekt „Adiemus”. Die enthusiastische Stimmung floss von den gut aufgelegten Musiker_innen und Sänger_innen hin zum Publikum und wieder zurück.
Ein Termin ganz anderer Natur fand in Brück in der St. Hubertus Kirche statt, wo Spirit of Change & Band an einem Benefizkonzert zum „Jubiläum des Hospizes im Haus der Vinzentinerinnen” teilnahm. Auch die Festmesse zum Jubiläum der Kirchengemeinde St. Mariae Geburt war ein Vortrag der eher leisen Töne. Die herrliche Akustik ließ die Stimmen schimmernd über die Empore schweben. Da weiß man als Sänger die schlauen, alten Baumeister zu schätzen.
Zum Tannenbaumschmücken in St. Aegidius kamen viele Familien mit Kindern und Spirit of Change konnte mit weihnachtlichen Liedern beim Schmücken eine vorweihnachtliche Stimmung zaubern. Wenn es heißt: „Wir treffen uns unter dem großen Weihnachtsbaum zum Einsingen”, wer kann dieser Aufforderung schon widerstehen? Nikolausbesuch, Bläser, Punsch und „Stille Nacht” klingen wie ein perfekt geschnürtes Nikolauspäckchen.
Ganz genauso schön war das Aufstellen unterm Sternenhimmel vor der mittelalterlichen Kulisse der Zündorfer Altstadt. So geschehen beim Singen für den Freundes- und Förderkreis Zündorfer Groov. Auf diese Weise kann man auch mal Danke singen für unermüdliches Engagement der Groov-Paten für dieses wertvolle Naherholungsgebiet. Der Glühwein und das nette Zusammensein nach der Zugabe waren schönstes Einstimmen auf die Weihnachtszeit. Frostig kalt bis in die Fußspitzen und ein fröhliches Publikum - da baut man gerne ein wenig mehr Schwung in die Choreo ein. Und geschneit hat es auch. Wie hätte es auch nicht?!
Als Nächstes gestalteten Young Spirits, Spirit of Change & Band zusammen mit Gemeindereferentin Elisabeth Uhlenbroch-Bläser und Pfarrer Rolf Theobold in schöner Tradition die Gospelnacht als ökumenischen Gottesdienst. Die Spenden gingen diesmal zur Hälfte an Markus Schlickat von MMS-Humanitas e. V., der Hilfslieferungen an die vom Krieg gebeutelte Ukraine organisiert und eindrucksvoll von Aufenthalten in Kriegsgebieten berichtete.
Das Jahr neigte sich dem Ende zu und es war nicht anzunehmen, dass außer der schönen Weihnachtsmesse noch ein Höhepunkt im Jahreskalender von unserem Gospelchor stehen könnte, als plötzlich die Anfrage für einen letzten Termin hereinschneite. Chorleiter Kantor Michael Hesseler und seine Sängerinnen, Sänger und Musiker ließen ohne lange Überlegung alle privaten Termine sausen, um beim großen Spendenmarathon des WDR mitzuwirken.
Vor schönster Kulisse, Rhein, Dom und Altstadt im Rücken sangen Young Spirits und Spirit of Change & Band „Stille Nacht”. „Der Westen hilft”, eine Spendenaktion gegen den Hunger in der Welt, konnte mehr als 9 Millionen Euro an Spenden sammeln.
Die Mitgestaltung der Christmette war dann wirklich der allerletzte Termin im Jahreskalender für beide Chöre. Aber für alle, die dabei waren, auch noch mal ein schönes, gemeinsames Erleben und schönstes Einstimmen auf die Heilige Nacht.
Das neue Jahr begann dann alles andere als besinnlich, könnte man meinen. Die kölsche Messe in St. Laurentius, Ensen, konnte aber beides: die lustigen, lauteren und die leisen, besinnlichen Töne. Die altbekannten Gassenhauer wie „In unsrem Veedel” oder „Su lang beim Lommi” wurden nicht nur von Spirit of Change geschmettert. Das ganze Kirchenschiff, angefüllt mit Porzer Dreigestirn, kleinem und großem, dem Tanzkorps, kostümierten Jecken, den Organisatoren von KG Närrischer Laurentius und Pfarrer Berthold Wolff sangen tüchtig mit. Die Messe wurde auf Kölsch gehalten und anschließend noch ein Baum gepflanzt, wie jedes Jahr. Schöne Tradition trifft auf nachhaltiges Handeln. Bravo!
Zu guter Letzt hat die Chorgemeinschaft eine vorübergehende Heimat im Pfarrzentrum St. Maximilian Kolbe in Finkenberg gefunden, da das Dechant-Scheben-Haus wegen der Neugestaltung der Porzer Mitte nicht mehr zur Verfügung steht. Die Räumlichkeiten fanden gleich großen Anklang. Mit neuen Liedern, frischen Ideen und natürlich viel „Spirit” wurde der Probenraum gut gelaunt eingeweiht. So kann das neue Jahr weitergehen.
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Ostern 2023
Die Sonne scheint durch die großen Fenster des Saales. Der Blick schweift frei über Weinberge bis ins Rheintal. Zuerst spielt die Band. Der Chor stimmt nacheinander in die Hymne ein. Bis Vielstimmiges durch den Raum schallt und ihn füllt.
Die Stimmen und auch die noch müden Glieder - von einer morgendlichen Rhythmik-Übung geölt - sind im Einklang. Die Stimmung ist gelöst und das Singen fällt leicht, weil in der vergangenen Nacht die Synapsen wie von Zauberhand neue Verbindungen gesteckt haben und das gestern Erlernte „im Schlaf” gefestigt wurde. Das alles kann nur eins bedeuten! Der Gospelchor und die Musiker sind nach drei langen Jahren endlich wieder in Oberwesel. Probenwochenende!
Gemeinschaft pur, neue Lieder singen, an anderen Liedern feilen, die Natur er leben und natürlich gemeinsam feiern. Ein Intensivtraining für den Gospelklang, dem wir nachspüren und den wir nach und nach wiederfinden. Bewegung, Choreo, Leichtigkeit. Nicht selbstverständlich nach den letzten, schwierigen Probenmonaten. Zum Glück wurde das gemeinsame Singen niemals ganz eingestellt. Auch per Videochat oder über Gesangsprogramme, in reduzierten Proben mit Abstand oder Einheiten im kleinen Team konnten beachtliche Erfolge erzielt werden. Ohne unser Probenwochenende bleiben wir trotzdem hinter unseren Möglichkeiten zurück. Nicht nur technisch. Auch das Gemeinschaftsgefühl wollte mal wieder so richtig gehegt und gepflegt werden.
Die ersten Auftritte nach langer pandemiebedingter Abstinenz sind absolviert und eine Reihe schöner Termine liegt vor uns. Es fing gleich mit besonderen Momenten an. Der Chor durfte bei einem Festakt im Hospiz in Urbach dabei sein und seinen Beitrag leisten. Gemütliches Beisammensein und festliche Reden wechselten sich mit lebhaftem Gospel ab. Leckeres Catering, interessante Gespräche an den langen Tischen vor dem hell erleuchteten Haus. Dann ein Rund gang zu der neu eingeweihten Bronze im Garten.
Zur Festmesse „125 Jahre Pfarrgemeinde” in Zündorf sangen wir von der Empore herab, während draußen das Schürreskarren-Rennen mit lauter Musik startete. Dann verstummte das bunte Treiben vor der Kirche und Andacht kehrte ein. Die gute Akustik beflügelte die Stimmen. Die Musik war festlich und getragen.
In St. Mariae Geburt feierten wir die 41. Gospelnacht und gestalteten ein Mitsingkonzert zum Jubiläums-Pfarrfest in Zündorf. Ein kontrastreiches Programm mit vielen regionalen Bezügen.
Daran können wir jetzt in Oberwesel denken, während wir konzentriert an unserem Programm für unser Jahreskonzert am 05.11.2022, für die nächste Gospelnacht am 16.12.2022 und weitere Auftritte üben. Die jungen Sängerinnen und Sänger des Jugendchores Young Spirits, die zum ersten Mal gemeinsam mit Spirit of Change & Band auf Reisen sind, beeindrucken mit ihrem präzisen, kraftvollen Gesang und ihrem vorbildlichen Zusammenhalt. Der glaubwürdige Vortrag von Liedern mit Tiefgang intensiviert Facetten unserer Chorarbeit und spricht gleichzeitig für alle Jugendlichen, die in Pandemie- und Kriegszeiten immer wieder zu kurz gekommen sind. Das schöne Rund der Sängerinnen und Sänger wird durch den jugendlichen Impuls eindrucksvoll vergrößert. Die erfahrenen Sängerinnen und Sänger von Spirit of Change sind „geflasht” und antworten mit frischem Schwung. Die Stimmung ist konzentriert und ausgelassen zugleich. In den kleinen Pausen zwischendurch genießen wir die klare Luft, das Gitarrenspiel eines Chormitgliedes und gute Gespräche. Als wir in den Bus steigen, der uns nach Hause bringen soll, fängt es an zu regnen und leichter Nebel legt sich über den Hunsrück und unsere nur ganz leicht gereizten Hälse. Müde, aber gut gelaunt freuen wir uns schon auf nächstes Jahr. Gleiche Zeit, selber Ort.
Wir nehmen die Stimmung mit und geben sie hoffentlich doppelt an unser Publikum bei den nächsten Auftritten weiter. Dann kann jeder etwas davon mit nach Hause nehmen.
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Weihnachten 2022
Die Weihnachtszeit ohne Musik und Gesang ist für die meisten Menschen kaum vorstellbar. Die schon in der Kindheit gesungenen Lieder rufen liebe Erinnerungen hervor. Erinnerungen an Christmetten und Familienfeiern unter dem lichterglänzenden Weihnachtsbaum. Gerade viele ältere Mitmenschen singen gerne die schönen, traditionellen Weihnachtslieder und erinnern sich an vergessen Geglaubtes zurück.
Doch auch in diesem Jahr war vieles nicht möglich. Für uns als Chor Spirit of Change fiel unter anderem das jährliche Abschlusskonzert aus, das viele Jahre lang die Adventszeit mit Lamettaglanz und Kerzenschein stimmungsvoll einläutete. Hoffnungsvoll wie immer hatten wir ein schönes Repertoire an Weihnachtsliedern eingeübt. Doch wohin mit der ganzen Freude, wenn niemand zu unseren Konzerten kommen darf, um sie zu hören?
Als der Vorschlag im Raum stand, die Musik zu denen zu bringen, die nicht zu uns kommen können, waren alle Chormitglieder schnell begeistert. Die Auswahl der Stücke fiel leicht, da wir im letzten Jahr schon fleißig Weihnachtslieder aufgenommen hatten. Wenn man draußen in Sturm und Regen singt, kann ein wenig technische Unterstützung nicht schaden. Die Band mit Schlagzeug mal eben so ein- und auszupacken wäre auch ein wenig schwierig. Trotzdem dauerte es etwas, bis Verstärker und sonstiges Equipment aus dem Transporter ausgeladen waren, die Sängerinnen auf ihren Plätzen standen und das gespannte Publikum bereit war.
Eine schöne Mischung aus englischen und deutschen traditionellen Liedern lud zum Mitsingen ein. Das im englischsprachigen Raum beliebte „Carol Singing” war Vorbild. Die ausgeteilten Liedblättchen wurden fleißig benutzt.
Die Technik trotzte dem Nieselregen und der Kälte. Genauso die mit Nikolausmützen ausgestatteten Sängerinnen und Sänger. Sie bewegten sich noch ein wenig mehr als sonst zur Musik. Ob das an der Kälte oder der guten Stimmung lag? Ich kann ehrlich sagen, wir fühlten uns verfroren und happy.
Die Mini-Tournee führte den Chor zum Außengelände des Krankenhauses Porz, dem Altenzentrum St. Martin in Zündorf und dem Hospiz in Urbach. Stimmungsvolle und berührende Momente und ein gemütlicher und mehr als gastlicher Ausklang vor dem Hospiz mit Bratwurst und Punsch und vielen schönen Gesprächen im warmen Licht aus den erleuchteten Zimmern mit der Musik noch im Ohr bleiben unvergesslich.
Die Christmette gesanglich mitzugestalten ist für viele Chormitglieder schönste Tradition und konnte dieses Jahr sehr zur Freude der Mitwirkenden wieder stattfinden. Festlich gestimmt klang das Chorjahr aus.
Kaum war das letzte Kügelchen abgehängt und die Reste von Tannennadeln aus den Ritzen gekehrt, stand das nächste Ereignis vor der Tür. Das Lametta wurde gegen Luftschlangen und die Orgel gegen die Trumm getauscht.
Obwohl ganz Köln eine Brauchtumszone war und der unbeugsame Karnevalist das Lumpenclown-Kostüm schon mal zum Auslüften an den Schrank gehängt hatte, wurde vieles abgesagt. Vom Umzug bis zur Sitzung. Da stand die Frage im Raum, was geht noch? Schließlich hatten wir alle fleißig unser kölsches Repertoire studiert. Der eine hat es im Blut, der andere braucht den kölschen Duden. Aber Spaß macht es allen.
Am Karnevalssamstag wurde es jeck in St. Laurentius in Ensen. Mit den ansässigen Karnevalisten gestaltete Spirit of Change eine Messe. Mit rührigen und bekannten Leedcher. Natürlich op Kölsch. Mitsingen war erlaubt.
Dass ein kölsches Herz in der Brust von Spirit of Change schlägt, hat der Chor in vielen Jahren lokalpatriotisch bewiesen. Ob bei der Teilnahme von Spirit of Change & Band am Rosensonntagszug in Porz, der Young Spirits am Veilchensdienstagsumzug mit Lied und LED oder der Zusammenarbeit mit Kölner Urgesteinen wie Tommy Engel, de Vajabun de, Wonderwall, King Size Dick und Kathy Kelly.
Und was haben Weihnachts- und Karnevalslieder gemeinsam? Vielleicht das Gefühl. Ein nostalgisches, gemütvolles Erinnern an schönes Beisammensein. An besondere Momente und die Gewissheit, dass auch stürmische Zeiten vorüberziehen. In diesem Sinne eine frohe Osterzeit und ein frühlingshaftes Gefühl der Erneuerung.
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Ostern 2022
Es hätte eine ereignislose Zeit für den Chor Spirit of Change sein können. Vieles war nicht möglich und manches war nicht denkbar. Und doch sind die letzten Monate voller schöner Erinnerungen, die die schwierige Zeit leichter gemacht haben.
Wenn ich an diesen Sommer zurückdenken werde, wird mir sicher das Lied der Amsel in Erinnerung bleiben, die vom Kirchturmdach herab auf unser Lied das Echo pfiff. Das leise Rauschen der Blätter in der Abendsonne, das gemeinsame Einsingen vor malerischer Gartenkulisse und das Läuten der Kirchenglocken, während wir das Halleluja sangen. Sängerinnen und Sänger standen auf dem kühlen Rasen und erfreuten sich der Freiheit des Seins. Klingt kitschig? Tja, manchmal ist das Leben einfach so. Aber es sind doch oft die einfachen Dinge, die sich im Zusammenspiel zu einem perfekten Ganzen erheben. Wie in einem Chor ja üblich. Und hier war es eben nicht die große Bühne, der berühmte Name oder das Meer aus Zuschauern, die den Moment verzauberten, sondern das Singen einer Amsel.
Genauso gerne werde ich mich an das Ausprobieren von neuen technischen Geräten, das Tüfteln und Kennenlernen von Kommunikationswegen, die wir zuvor nicht kannten, mit dem Gefühl erinnern, dass man sich mit Hilfe und etwas Mut auch an Neues wagen kann.
Zwei schöne Chorprojekte waren die Videos, die wir für Online-Messen aufgenommen haben, und mit deren Hilfe ein vielstimmiger Chor mit guter Laune in die verschiedensten Wohnzimmer des Seelsorgebereichs und darüber hinaus geschallt ist.
Alleine die Ideen zu den Filmaufnahmen zu entwickeln, die jeder für sich zu Hause und doch für das Projekt als Ganzes ersann, war ein riesiger Spaß. Wie wir aus den Reaktionen schließen konnten, nicht nur für uns, sondern für ganz viele Menschen, die einen Pfingstgruß und eine vorweihnachtliche Botschaft mit viel Freude erhielten und teilen konnten.
Zu Weihnachten selber gab es dann das Mobile-Christmette-Projekt statt Präsenzmesse, zu dem der Chor Spirit of Change & Band Weihnachtslieder beisteuerte, die vorher mit viel Schmelz und weihnachtlichem Spirit in Studioqualität aufgenommen worden waren.
Zuletzt durften wir sogar wieder alle mit ausreichend Abstand gemeinsam singen. Schön, wieder den vollen Vielklang zu hören, der einen Chor doch ausmacht, und links und rechts mit den Mitsängern die Freude darüber austauschen zu können. Dinge, die beinahe schon banal erschienen sind, sind in den letzten Monaten zu kostbaren Errungenschaften geworden. Freude wurde tiefer empfunden, Gemeinschaft noch höher geschätzt, das Singen als Quell von Glück neu entdeckt. Jetzt freuen wir uns darauf, dieses Glück bald wieder konstant zu leben und auch an ein Publikum weitergeben zu können. Live, unbeschwert.
Pläne schmieden kann man ja schon mal. Weihnachten steht vor der Tür, ein neues Chorjahr unter anderen Vorzeichen – wenn das keine schönen Aussichten sind …!
Mit viel Hoffnung auf mehr von all der Freude für uns alle, auch für Sie!
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Weihnachten 2021
Ich höre eine ferne, viel zu leise Stimme im Kopfhörer. Trotzdem verbuche ich das als unerwarteten Erfolg. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht damit gerechnet, eine Verbindung herstellen zu können. Ich bin aufgeregt. Zu aufgeregt, merke ich, denn jetzt heißt es ruhig nachdenken, was zu tun ist. Und wirklich: Als sich mein Puls etwas beruhigt hat und die erste Euphorie abgeklungen ist, kann ich die Lage besser überblicken und mir fällt ein, dass ich einen Lautstärkeregler an meinem Kopfhörer habe. Den regle ich jetzt erst mal auf volle Lautstärke und bekomme gleich die Quittung. Laut und deutlich höre ich jetzt die Frage: „Kannst du mich hören?”
„Ja, ich höre dich laut und deutlich.” Ich schreie es in mein Mikro, doch die Wiederholung der Frage in meinen Kopfhörern macht mir klar, dass die Verbindung noch nicht steht. Niedergeschlagen starre ich auf meinen Bildschirm und versuche es noch einmal. Noch lauter. Dann fällt mir ein, dass es ja auch am Mikrofon einen On-Knopf gibt. Gut, dass keiner zusieht. Bitte nicht weitererzählen.
Jetzt brülle ich ins Mikro: „Ich bin hier!” und noch einmal etwas leiser: „Ich bin hier, könnt ihr mich hören?” Ein mehrstimmiges „Ja!” ertönt. Ein mystischer Moment.
Zugegeben, anfangs war ich skeptisch, als ich die Auflistung des benötigten, technischen Equipments las. Dazu die nötigen Installationen von diversen Treibern, um das Interface zu connecten unter Entzippung von Downloads, dann die Puffer einzustellen, um Interferenzen zu verhindern … genau.
Erster Gedanke: „Waas?!” Dann: „Och nö, kann ich nie!” Aber endlich: „Kannste ja mal probieren.”
Ich besorgte mir alles Nötige: Ein Mikro, Kopfhörer, externe Soundkarte.
Dann lagen die Sachen neben meinem Laptop, und ich dachte wieder: „Och nö!”
Sah ja schon alles schick aus. Aber was ist eigentlich eine Soundkarte und wozu brauche ich sie? Ich las mir noch etwa zehnmal die erklärenden Mails und Informationen durch, die unser Leiter und einige EDV-affine Mitglieder und Freunde dankenswerterweise erarbeitet hatten, und legte los. Und siehe da! Es fing an, mir Spaß zu machen. Als mich die anderen hören konnten und ich ihnen antworten, war das schon wunderbar und ich ahnte, wie schön es sein würde, wenn wir wieder in kleinen Gruppen zusammen singen könnten. Ach, das hätte ich vielleicht erwähnen sollen: Wir sind keine Astronautengruppe, die den Kontakt verloren hat, oder ein wissenschaftliches Forscherteam auf der Suche nach Stimmen aus dem All. Wir sind einfach nur ein ganz normaler Gospelchor, der im Jahr 2021 versucht, zusammen das zu tun, was wir am liebsten machen. Und so kam es:
Wir trafen uns endlich in kleinen Gruppen virtuell auf Jamulus, einer Online-Plattform, auf der sich Sänger und Musiker in einem geschützten „Raum” akustisch zum Singen und Musizieren treffen können. Nach und nach trudeln nun die Chormitglieder ein und verbinden sich auf dieser neuen Ebene miteinander. Es wird noch dauern, bis alle den technischen Widrigkeiten getrotzt haben, aber gemeinsam gelingt das jedes Mal besser. Es wäre schön, wenn sich viele auf diese Reise machen könnten. Ohne die Unterstützung der Gemeinschaft und der enormen Arbeit einiger, sich in Jamulus und Soundkarte einzuarbeiten und für uns Laien in Sachen Computertechnik verständlich aufzubereiten und technischen Support zu leisten, wäre das nicht möglich gewesen. Die Arbeit hat sich gelohnt. Die Proben sind erstaunlich produktiv und ergiebig.
Sich mal etwas Neues zuzutrauen, etwas dazu zu lernen und Schwierigkeiten gemeinsam zu beseitigen, das sind wir von Spirit of Change ja schon gewohnt. So bleibt es spannend. Seit einem Jahr müssen wir uns als Chor aber ständig neu erfinden, um etwas so Traditionelles wie Singen tun zu können. Ich bin zuversichtlich, dass dies weiterhin gelingt.
„Houston! Wir haben kein Problem!”
Bleiben Sie aufgeschlossen und gesund!
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Sommer 2021
Der Papa hat es zuerst gehört, dann sind wir ohne Jacke und Schal und mit offenen Stiefeln aus dem Haus gerannt, der himmlischen Musik folgend. Sahen die Lichter, hörten die Stimmen und da stand er, der Weihnachtszug. Reis verkocht, Füße erfroren, ein sprengendes Gefühl in der Brust, Wässerchen in den Augen und ein tiefes weihnachtliches Empfinden in dieser Zeit, die so vieles vermissen lässt, was zum schönen Fest dazu gehört, wie zum Beispiel die versammelten Familien unter einem Baum.
Was der Weihnachtszug ist, möchtet ihr wissen? Das ist der „Bethlehem-Express”, schon im Veilchendienstag-Umzug in anderem Gewand im Einsatz. Damals mit dem schön verkleideten Jugendchor Young Spirits besetzt, der mit Gesangsaufnahmen des Jugendchores über Lautsprecher für Stimmung sorgte. Diesmal an Bord, waren die Gemeindereferentinnen Susanne Besuglow, Stefanie Meyer, Maria Kubanek und Ursula Bell, als Engelchen verkleidet, Techniker Christian Herzhoff und Pfarrer Wolff. Am 24. Dezember zwischen 15:00 Uhr und 18:00 Uhr, war der „Bethlehem-Express” nun festlich geschmückt, mit den Gesangsaufnahmen des Spirit of Change Chores über Lautsprecher weithin schallend, auf den Dorfplätzen und den Straßen, zwischen Eil und Ensen zu finden.
Ein weihnachtliches Medley, mit deutschen Weihnachtsliedern, sowie „Merry Christmas” und „Winter Wonderland” hatten Spirit of Change und das Pfarrorchester in Studioarbeit im Dechant-Scheben-Haus zuvor aufgenommen. Immer 3 Sänger/innen unter Anleitung von Chorleiter Micheal Hesseler, sangen die Stücke auf vorher vom Pfarrorchester eingespielte Musik.
Das war also übrig geblieben von unseren chorischen Plänen für die Weihnachtszeit. Hatten wir uns Anfang letzten Jahres natürlich anders vorgestellt, als unsere Chorgemeinschaft auf die neuen, aufregenden Pläne für das Weihnachtskonzert und Christmettengestaltung 2020 wartete. Damals durften ja auch noch alle Sänger/innen gemeinsam in einem Raum nach Herzenslust schmettern und tirilieren und zwitschern. Man möge mich nicht falsch verstehen. Mir ist natürlich bewusst, dass viele Menschen auf essentielle Dinge wie Nähe, Arbeitsplatzsicherheit und existentielle Absicherung verzichten und vor allen Dingen um Leben und Gesundheit für sich und die Angehörigen fürchten müssen. Da scheint das Singen im Chor nicht gerade systemrelevant. Doch neben der Gemeinschaft, die für uns alle wichtig ist, und die wir im Chor immer wieder erleben dürfen, sehen wir doch auch, welche Freude man mit Gesang verbreiten kann. Sei es bei Mitsingkonzerten, wenn sich das Publikum zu Sängern wandelt, die Freude in Altenheimen, wo die Menschen strahlende, wache Augen bekommen oder die Gospelnächte, in denen für einen guten Zweck gesungen wird.
Anfangs waren die Pläne so ambitioniert wie in den Vorjahren. Doch das C-Virus strich einen Punkt nach dem anderen von der Wunschliste. Gemeinsames Singen im großen Rahmen, Auftritte vor Publikum, feste Termine für Aufführungen und das Singen in Messen. Schön gedacht und doch gestrichen.
Mit sich ändernden Erkenntnissen über das Infektionsgeschehen verschärften sich die Vorschriften für das gemeinsame Singen. Auftritte im kleineren Rahmen wurden erwogen und verworfen, Gesangsproben in mittleren Gruppen, dann in kleineren Gruppen wurden gemäß den Vorschriften durchgeführt. Dann kam der erste Lockdown und wir trafen uns nur noch virtuell.
Im Sommer entspannte sich die Lage und wir konnten wieder im Freien Proben oder in kleinen Gruppen unter Einhaltung strengster Vorgaben. In virtuellen Treffen wurden wir bald virtuos, nur das intensive Proben von anspruchsvollen Liedern geht eben doch nur Live und in Farbe. Das wichtige Probenwochenende fiel ins Wasser, die gesanglichen Aussichten wurden immer trüber. „Mamma mia”, fest im Repertoire verankert, vorher gemeinsam gesungen und getanzt, wurde nun zum gemeinsamen Seufzer. Abba musste in der Mottenkiste bleiben, wo es eigentlich nicht hingehört.
Dann wurde das Singen in Gottesdiensten ausgesetzt. Außerdem wurde die Anzahl der Teilnehmer einer Chorprobe auf vier beschränkt. Die AHA-Regeln mussten dabei streng eingehalten werden.
Als sich dann auch noch abzeichnete, dass ein Singen vor Gottesdienstbesuchern an Weihnachten nicht möglich sein könnte, hatte unser Chorleiter Michael Hesseler die Idee, das gelungene Frühlingsprojekt „Spirit of Change on Video” wieder aufzunehmen.
Ostern und Pfingsten hatten wir die Musikvideos „Wunder gibt es immer wieder” und „Why so downcast?” mit Chorgesang und Band- und Orchestermusik aus unserem Repertoire produziert.
Die Projekte hatten uns damals viel Spaß beim Erstellen bereitet und viel Freude bei Freunden und Verwandten und in den Porzer Gemeinden gespendet, als diese Videobotschaften im Rahmen von Online-Gottesdiensten gesendet wurden. Nun saß uns die Zeit im Nacken. Niemand wusste ja, wie lange wir uns überhaupt noch treffen durften, um die Weihnachtslieder aufzunehmen.
In der kurzen Spanne von 14 Tagen erstellten Spirit of Change und das Pfarrorchester unter der Leitung von Michael Hesseler blitzschnell mehrere Aufnahmen von weihnachtlichen Stücken.
47-mal, jeweils mit 4 Chor- oder Ensemblemitgliedern, wurde Musik und Gesang geprobt und eingespielt. In Plastikfolie eingepackte Mikrofone in gehörigem Abstand zum Nachbarn, Knopf mit der Musik im Ohr und dem Chorleiter am Keyboard, der von der Bühne aus dirigierte, viel Freude, Aufregung und mit Hilfe von Weihnachtspunsch, alkoholfrei natürlich, gelangen die Aufnahmen unter der Aufnahmeleitung von Sascha Axmann problemlos und viel zu schnell. Denn gerade hatte man es sich am Mikro gemütlich gemacht, sich an der Anwesenheit der Sänger links und rechts erfreut und sich schön eingesungen, war der Spaß schon fast wieder vorbei. Noch einmal in die Aufnahme reingehört und die nächste Gruppe war dran. Trotzdem kam vorweihnachtliche Freude auf. Kaum waren die Lieder aufgenommen, man ahnt es schon, mussten wir das chorische Singen im Dezember ganz einstellen, da die Inzidenzzahlen in ganz Deutschland leider wieder in die Höhe schossen.
Also gerade noch geschafft. Dann nahm noch flugs ein jeder Teilnehmer ein schönes Video auf, lustig, besinnlich, weihnachtlich, je nach Gusto und verschickte es an unseren Tontechniker Wilfred Venedy, damit er alles schön zusammenbaut. Musik, Gesang und Bild unter seinen geschickten Händen gemixt und das Video „Winter Wonderland” war fertig. Der Aufnahme „Merry Christmas” wurde mit Fotos des letzten Jahreskonzertes ein festlicher Rahmen gezaubert. Doch was sollte jetzt mit diesen gelungenen Werken geschehen? Ja, genau, nachdem der schöne Plan, mit einigen Musikern auf dem „Bethlehem-Express” für festliche Stimmung in den Porzer Vororten zu sorgen und dem ein- oder anderen den Gottesdienstbesuch zu ersetzen, an der immer weiter steigenden Inzidenz scheiterte, wurde kurzentschlossen und kreativ wie gewohnt, der „Bethlehem-Express” mit den aufgenommenen Liedern von Spirit of Change und Pfarrorchester auf die Reise geschickt.
Jetzt hörte ich also das Ergebnis so spannender und beharrlicher Arbeit klar und hell in die Weihnachtsnacht geschallt. Da wurde mir ganz warm ums Herz. Wehmütig und auch Hoffnungsvoll. Später hörte ich die Lieder noch einmal in der Online-Christmette und konnte die Videos mit Freunden und Verwandten teilen, die man dieses Mal nur von Ferne grüßen konnte. So erhielt auch dieses seltsame Weihnachten mit so vielen Abstrichen, einen besinnlichen Ton. Auf dass wir bald wieder alle gemeinsam sein können, wünsche ich Ihnen einen guten Start in ein Jahr der Möglichkeiten.
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Ostern 2021
Vor ein paar Monaten mahnte unser Chorleiter Michael Hesseler noch: „Abphrasierung”, gab uns ein „hohes C” vor und dirigierte: „Altstimme 1 fängt an”. Jetzt klingen die AHA-Regeln anders und gelten, damit die Altstimmen beim hohen C überhaupt erst abphrasieren dürfen: Abstand, Hygiene und Alltagsmaske.
Ein engagiertes Hygienekonzept ermöglicht es dem Chor Spirit of Change trotz der strengen Corona-Regeln für Chöre zu proben. Zum Glück steht das Dechant-Scheben-Haus noch und uns zur Verfügung. Die probenfreie Zeit war hart. Zwar wurde sie mit Videoschaltungen überbrückt, aber das gemeinsame Singen kann eben durch nichts ersetzt werden. Damit die Regeln eingehalten werden können, zum Beispiel die großen Abstandsregeln zur Seite und nach vorne, können gleichzeitig immer nur 20 Sänger und Sängerinnen gemeinsam proben. Deshalb bietet unser Chorleiter bis zu drei Proben die Woche an. Zum Wochenbeginn erhalten wir Sängerinnen und Sänger den Probenplan.
Meine erste Probe dieser Art fand an einem Mittwoch statt. Michael und Roswitha Hesseler hatten mit dem Zollstock und Klebeband gearbeitet. Das konnte man sehen. Ich wurde zu den Desinfektionsflaschen dirigiert, wo ich meine Hände desinfizieren musste und suchte mir einen Platz in meiner Stimmlage. Erst dort zog ich meine Maske aus, wie vereinbart.
Aber es hielt mich nur äußerste Disziplin auf meinem Stuhl, als nun nach und nach die anderen Sängerinnen und Sänger eintrudelten. Wir hatten uns so lange nicht gesehen und es gab doch so viel zu bequatschen. Aber so winkten sich alle herzlich zu und warfen Kusshändchen in die Runde. Man merkte, dass sich alle mal gerne feste gedrückt hätten, stattdessen umschlingt man sich eben selber und stellt sich vor, es wäre das Gegenüber an der anderen Wand des großen Saales. Nach dem Einsingen merkte ich, dass meine „Singmuskulatur” mal wieder richtig in Schwung gebracht werden musste. Ich hatte sie zu lange aus Vorsicht ruhen lassen. Das konnte ja heiser werden. Klappte dann aber doch ganz gut. Ich traf noch nicht jeden Ton und nicht jeder Text saß noch so sicher wie vor ein paar Monaten, aber die Sangesfreude schwappte schnell über und ließ mich milde über meine sanglichen Qualitäten urteilen.
So war das eben in Corona-Zeiten. Nicht nur die Muskulatur in meinem Hals hatte sich eine ziemlich faule Zeit gemacht. Ich trug heute meine Hose mit dem verstellbaren Bund und eine weite Bluse und lutschte eben nach der Probe schnell ein Halsbonbon. Jetzt, nach ein paar von diesen Übungsstunden, die jeweils nur eine Stunde dauern dürfen, fühlte sich das geschmeidige Gefühl im Hals schon griffiger an. Und für den Text haben wir ja die Notenblätter. Bald werden wir wieder auf sie verzichten können und frei aus dem Kopf hundert Lieder singen.
Die anderen Chormitglieder zu sehen, wieder etwas zu trällern, gemeinsame Pläne schmieden. Wunderbar, dass dies trotz Corona-Zeiten klappt. Das vom Erzbistum erarbeitete Konzept wird engagiert umgesetzt und scheint aufzugehen. Beinah wöchentlich ändert sich das Konzept in Nuancen und passt sich den neusten Bestimmungen und Erkenntnissen an. Ich fühle mich dadurch sicher und gehe beruhigt und gerne zur Probe.
Die neueste Regelung sieht eine Lüftungspause von einer Viertelstunde nach einer halben Stunde Singen vor. Danke dafür! Jetzt können wir uns dann mit Maske bewaffnet und die Abstandsregeln einhaltend doch ein wenig näherkommen und heraussprudelnd berichten, wie es uns ergangen ist. Bald ist es aber wie immer und wir plaudern über das letzte Buch, das wir gelesen haben, die Reise, die wir für eine Zukunft ohne Plage planen oder ein berufliches Projekt, auf das wir uns schon freuen. Wie alte Freunde eben immer da anknüpfen, wo sie zuletzt aufgehört haben, selbst, wenn sie sich wochen- oder monatelang nicht gesehen haben.
Bald steht Weihnachten vor der Tür und das Jahreskonzert, das für uns schon zur Vorweihnachtzeit gehört, wie der Adventskranz und Spekulatius findet dieses Jahr so wie gewohnt nicht statt. Das wird uns fehlen, so wie die gemeinsame Probenzeit im Herbst in Oberwesel. Ich ertappe mich bei Vorfreude auf das Wochenende, das doch schon längst Geschichte ist. Der September ist vorbei gegangen ohne Wanderung durch die Weinberge, intensives Proben und abendliches Feiern. Ein wichtiges gemeinschaftliches Erleben fehlt also in diesem Jahr und muss durch die Freude ersetzt werden, sich einfach nur zum gemeinsamen Singen sehen zu dürfen, was ein paar Monate ja noch nicht möglich war.
Wie es mit neuen Konzepten von Live-Auftritten oder Präsentation über moderne Medien weiter geht, muss jetzt überlegt werden und die Zeit wird zeigen, was möglich ist. Unsere gesanglichen Videobotschaften waren schon ein toller Impuls und Freude für viele Menschen, die sich Ostern und Pfingsten daran erfrischen durften. Für uns als Chor war es spannend, neues Terrain zu betreten. Innovation und Erfindungsreichtum und die Erkenntnis, was einem wirklich fehlt, wenn man es nicht hat, sind vielleicht die positiven Erkenntnisse, die uns diese besondere Zeit beschert.
Stress und Hektik sind es jedenfalls nicht. Aber die Menschen, die Gemeinschaft und das gemeinsame Erleben ganz bestimmt. Dies und einen gemütlichen Herbst wünsche ich dem Leser. Und bleiben Sie gesund.
Kerstin Surra, „Himmel un Äd” Weihnachten 2020
| www.spirit-of-change.de | 17. November 2025 | ![]() |